Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 17

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
17 achten Lebensjahre, und ihrer Mntter, der Herzogin Magdalena, einer Prinzessin aus dem herzoglich mailndischen Frstenhause, lag deshalb allein die Erziehung der kleinen Elisabeth nebst ihren vier unmndigen Geschwistern ob. In Italien, dem sonnigen Lande der Kunst, und in Sddeutschland, der Heimat der grten epischen Dichtungen des Mittel-alters, des Nibelungen- und Gudrunliedes, und des Minnegesanges, erhielt die junge Frstin unter der Leitung ihrer feingebildeten Mutter eine vorzgliche Ausbildung und wuchs zu einer lieblichen, wohlgebildeten und herzensguten Jungfrau heran. Im Alter von sechzehn Jahren ver-mahlte sie sich aus wahrer Zuneigung und zur grten Freude ihrer Mutter mit dem Burggrafen Friedrich Vi. von Nrnberg. Seinen Wohnsitz nahm das junge Paar auf der herrlich gelegenen Kadolzburg bei Ansbach. 2. Die Gemahlin, a) Die Zeit als Burggrfin. Nur kurz war die Zeit, die das frstliche Paar hier zusammen verleben sollte. Schon wenige Wochen nach der Vermhlung mute der Burggraf den Kaiser Ruprecht aus seinem Zuge nach Italien begleiten; die vllige Stellvertretung in dem weit ausgedehnten Burggrafentum, ja selbst in Reichsgeschften, bertrug Friedrich mit Genehmigung des Kaifers seiner Gemahlin. Elisabeth lernte somit frhzeitig, mit fester Hand die Zgel der Regierung führen, und bildete sich zu einer Selbstndigkeit und Entschlossenheit heran, die sie in ihrem spteren Leben wiederholt in ganz hervorragender Weise bekundet hat. Auch als Friedrich bei seinem Schwager Sigismund als ^Kaiserlicher Rat" in Ungarn weilte, bertrug er wiederum vertrauensvoll Land und Leute der Obhut seiner tchtigen Gemahlin. Im Jahre 1412 ging der Burggraf als oberster Haupt-mann und Verweser der Mark" nach Brandenburg; trotz der Winterklte und trotz der langen beschwerlichen Reise folgte Elisabeth ihrem Gemahl bald nach, um ihm in seinem schweren Kampfe gegen die mchtigen mrkischen Raubritter als kluge Beraterin und liebevolle Trsterin zur Seite zu stehen. Ihren Wohnsitz nahm sie zu Tangermnde. Im Jahre 1414 folgte Friedrich dem Rufe seines Kaisers zur Kirchenversammlung nach Konstanz, und abermals mute er die Ver-waltung des Landes seiner Gemahlin anvertrauen. Als er dann am 18. Oktober 1415 als Kurfürst unter dem Jubel des Volkes feinen Ein-zug in Berlin hielt, da war es auch Elisabeth beschieden, als Ku'rsrstiu im Kreise ihrer Lieben die Erbhuldigung ihrer Untertanen entgegen zu nehmen, die fast smtlich bereits zu der berzeugung gekommen waren, welch kostbare Perle dem Lande in der Kurfrstin geschenkt sei. Brockmann, Lehrbuch der Geschichte. Iii. 2

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 22

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
_ 22 _ beraus glnzend waren die Vermhlungsfeierlichkeiten zu Witten-berg. An drei Tafeln faen die hohen Herren, unter denen die be-deuteudsteu Fürsten der damaligen Zeit vertreten waren; an ebeusovielen Tafeln wurden die geladenen Frstinnen von der erlauchten Gastgeberin bewirtet. So groß war die Zahl der Gste und so zahlreich ihr Gefolge, da allein 2200 fremde Pferde in Wittenberg und seinen Vorstdten untergebracht werden muten. In farbenprchtigen Turnieren zeigten die ritterlichen Herren ihre Kraft und ihre Gewandtheit in der Fhrung der Waffen, und auf die, Feste zu Wittenberg folgten ebenso glnzende zu Ansbach. 2. Ihre Persnlichkeit. Die uere Erscheinung der Kurfrstin wird von verschiedenen Schriftstellern als auerordentlich schn gerhmt. Durch ihre majesttische Gestalt und ihre frische Gesundheit unterschied sie sich vorteilhast von ihrer Umgebung; die reiche Flle ihres blonden Haares, wohlgeordnet von einem Perlennetze umschlossen, wute sie bald mit der markgrflichen Krone, bald mit einem von Kleinodien strahlenden Barett gar gefllig zu schmcken; als Freundin krperlicher Bewegungen liebte sie es, ihren Zelter leicht zu tummeln. Aus ihren Augen strahlte das Licht einer hochbegabten Seele, und mit Ernst und Scherz wrzte sie ihre geistreiche Unterhaltung. Viele Briese geben Zeugnis von der Geistes-frische, hohen Bildung und edlen Gesinnung der Kurfrstin Anna. 3. Die Hausfrau. Im eigenen Haushalte herrschte groe Ein-sachheit und eine vernnftige Sparsamkeit; auch von den Untertanen wurde ein Gleiches verlangt. Bei den glnzenden Festen aber, die mit der grten Pracht auf der Kadolzburg gefeiert wurden, so da der Hos des Kaisers nicht selten in Schatten gestellt wurde, kannte der kostspielige Auswand fast keine Grenzen. Geschmckt mit seidenen Gewndern, die mit kostbaren Perlen und Edelsteinen besetzt waren, suhr die Kurfrstin bei solchen Gelegenheiten auf einem vergoldeten Wagen. Selbst die Pagen trugen dann rotseidene Kleider, und der den Pserden lagen purpurrote Sammetdeckeu. 4. Die Gemahlin. Ihren: Gemahl war die Kurfrstin in inniger Liebe zugetan, und wie herzlich der Verkehr mit ihm gewesen ist, geht aus mehreren Briefen hervor, die sie an den Knrsrsten gerichtet hat. War er sern von ihr, dann betete sie innig fr sein Wohlergehen und lie manche heilige Messe fr ihn lesen, war er krank, dann pflegte sie ihn mit zrtlicher Sorgfalt, hatte er trbe Stunden, fo wute sie ihn durch ihren natrlichen Frohsinn zu erheitern. Den Kindern der ersten Gemahlin Albrechts wurde sie eine ebenso treue und liebende Mutter wie den eigenen, den Untertanen war sie eine sorgsame, kluge Frstin.

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 267

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
267 * Feier der goldenen Hochzeit brachten ihr und ihrem Gemahl Millionen die herzlichsten Glckwnsche entgegen. 4 Trbe Tage. Aber auch trbe Tage sollten der Frstin nicht erspart ttobm. Hatten ihr schon die fnerihafkn lot6wiud,e auf den Kaiser (6. 256) traurige Tage gebracht, so sollte b(u Jahr Is 1 sie ein wahres Echmerzensjahr werden, Sie sah ihren Enke, den Prinzen Ludwig von Baden, in der Blte des Lebens ms Grab sinken. Der 9 Mrz dieses Jahres trennte sie von ihrem geliebten Gemahl, dem sie sast 60 Jahre als liebend- Gottin zur Seite gestanden hotte. Im Juni 1888 starb nach schwerem Leiden ihr einziger Sohn, Der Stolz ihres Mutterherzens. Dazu qulte sie Jahre hindurch eme schmerz-haste Krankheit und verzehrte die Kreiste ihres Krpers. .In bungen der Frmmigkeit und in Werken der Nchstenliebe suchte die kaiserliche Witwe ihren Trost. So blieb sie bis zum Ende des Lebens ihrem Wahlspruche treu: Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. Nur kurze Zeit berlebte sie ihren Gemahl. Die Kaiserin Augusta starb ani 7. Januar 1890. An der Seite ihres Gatten, in der Gruft zu Charlottenburg. sand sie ihre letzte Ruhesttte. Dort harret ihr Leib der Auserstehung; aber unvergelich wie ihr Gemahl wird das Andenken bleiben an die mildttige Kaiserin Augusta. die Mutter der Wmseu, die Helserin so mancher, die in Not und Elend schmachteten.') gmeitev Abschnitt. König und Kaiser Friedrich Hi. 9. Mrz bis 15. Juni 1888. Wahlspruch: Furchtlos und beharrlich." 1. Die Jugendzeit. 1. Die erste Jugendzeit. Am Gedenktage der Schlacht von Leipzig, am 18. Oktober 1881, wurde Kaiser Friedrich Iii. im Neuen Palais zu Potsdam geboren. In der Taufe erhielt der Priuz den Namen Friedrich Wilhelm, von seinen Eltern wurde er anfangs mit Fritz und erst nach der Thronbesteigung seines Onkels mit Friedrich Wilhelm ') Erg. Nr. 41.

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 272

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Ehrlich- etoroutft. Auf bcn Rat bewhrter rzte sichte der Kronprim m England. Tirol und San Nemo Heilung. Das bel nahm zedoch von Tag zu Tag zu. Die rzte mnten sogar, um den hohen Kranken vor dem Erstickungstode zu bewahren, die Luftrhre aufschneiden und eine silberne Rhre (Kanle) einsetzen. Der ritterliche Held, der so oft. und so fhlt dem Tode ans dem Schlachtfelde ins Auge'geschant hatte, sollte das Opfer einer schleichenden Krankheit werden. 2. Der Dulder auf dem Throne. Am 9. Mrz 1888 wurde dem kranken Kronprinzen im Garten seines Schlosses in San Remo eine Dusche berreicht mit der Aufschrift: An Seine Majestt, den Deutschen Kaiser. Mit trnen in bcit Augen gab er sie ungeffnet zurck; b% wenigen Worte auf der Adresse hatten ihm genug gesagt. Nichts konnte den neuen Kaiser jetzt mehr in San Nemo halten. Trotz der schweren Krankheit, trotz der eisigen Winterklte eilte er hin zur Totenbahre seines Vaterv, den er lebend nicht hatte wiedersehen.sollen, hin zu seinen geliebten Untertanen. .In Charlotten brg, wo es ruhiger war als in der Hauptstadt Berlin, nahm Kaiser Friedrich seine Residenz. Tief bewegt fchante er hier vom Fenster nieder, als die Leiche seines teuren Vaters an dem Schlosse vorbergefhrt wurde; ihn zur letzten Ruhesttte zu geleiten, war ihm nicht vergnnt. Einige Wochen schien es. als ob eine Besserung jn dem Befinden des Kaisers eingetreten sei. luid Hoffnungsfreubig blickten die Augen aller Deutschen nach Charlottenburg und Schlo Friedrichskrn" bei Potsdam, wohin spter die Residenz des Kaisers verlegt war. Trotz seines^ leibeuben Zustandes widmete sich Friedrich Iii. den Regiernngs-gefchiften. Schon am 12. Mrz verffentlichte er eine Botschaft An Mein Volk" und einen Erla An den Reichskanzler". Beide Dokumente wurden mit groer Befriedigung von em deutschen Volke ausgenommen; denn beide legten Zeugnis ab von der Weisheit, Milde und edlen Absicht des geliebten Kaisers. Die Besserung in dem Befinben des Kaisers war nur eine scheinbare; schon bald wandte sich die Krankheit zum schlimmeren, und unsgliche Schmerzen hatte der Fürst zu erdulden, die er aber mit standhafter Geduld und vollster Ergebung ertrug. .1. Sein Tod. Am M.orgen des 15. Juni') trat die Kaiserin zum letztenmal an das Schmerzenslager des geliebten Gatten und mit ihr die ganze knigliche Familie. Noch einmal lie der Kaiser sein lebens- Am 18. Juni, dem Jahrestage der Schlacht von Belle-Allianee. trug man den zweiten Deutschen Kaiser zu Grabe.

5. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 274

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Ihrem Geinahle war die Prinzessin eine liebende Gattin, ihren acht Kindern eine frsorgliche Mutter. Oft erschien sie in den Unterrichtsstunden, um sich persnlich von den Fortschritten der jungen Prinzen und Prinzessinnen zu berzeugen. Letztere wurden auch zum Nhen und Stricken und zu anderen Handarbeiten angehalten, und mit ihrem Ge-mahle hielt sie auf Einfachheit in der Kleidung. Der Aufenthalt im Freien diente den frstlichen Kindern nicht blo zum Spielen; sie muten auch Blumen und Strucher pflanzen und eine Sammlung von ntzlichen Krutern anlegen. 3. Die Kaiserin als Landesmutter. In Berlin grndete die edle Frstin Anstalten, in denen Mdchen aller Stnde eine tchtige Ausbildung erhalten knnen. So entstand unter ihrem Schutze der Lette-Verein", wo die Mdchen zuschneiden, weinhen und kochen lernen, aber auch in der Buchdruckerkunst und in anderen Gewerben aus-gebildet werden. Fr Mdchen, welche Lehrerinnen werden wollen, sorgte sie durch die Grndung des Viktoria-Lyeeurns in Berlin. Fr die Handwerker, wie auch fr die weiblichen Handarbeiten besorgte sie mit ihrem Gentahle schne Muster ans frherer Zeit, um diese Gewerbezweige mehr und mehr zu heben. Der Wissenschaft und Kunst wurde die Prinzessin eine warme Frderin. Oft erschien sie in den Mdchenfortbildnngsschnlen, und gern besuchte sie die Arbeitssttten der Maler und Bildhauer. Den armen Kranken war sie stets eine hilfreiche Freundin; wieder-holt fah man sie hinter dem Sarge eines Armen hergehen und einen Kranz ans fein Grab niederlegen. Whrend der Regierung ihres Gemahls wurden einige Gegenden Deutschlands von frchterlichen berfchwem-mnngen heimgesucht. Von dem Krankenlager des leidenden Gatten eilte die Kaiserin hin zu. den Unglckssttten, um Not zu lindern und Trost zu spenden. Besonders mitfhlend zeigte sich die Frstin während der Kriege von 1866 und 1870. Den Soldaten im Kriege schickte sie wrmende Kleidungsstcke, den Familien, deren Ernhrer in Feindesland weilten oder schon gefallen waren, lie sie reichliche Untersttzung zukommen. Sie sammelte eine groe Geldsumme, die sie unter sie verteilen lie. Fleiig besuchte sie whreud des Krieges vou 1870/71 die Krankenhuser und Lazarette, sprach den verwundeten und leidenden Soldaten freundlich Trost zu und beschaffte ihnen gute Betteu und passende und krftige Nahrung.

6. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 275

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
- 275 4. Die Pflegerin am Krankenbette. Im Jahre 1887 wurde ihr Gemahl von einem bsartigen Halsbel befallen. Jetzt wurde so recht offenbar, in welch inniger Liebe sie ihrem Gatten zugetan war. Sie verzichtete auf ihre eigenen Bequemlichkeiten und wich, fast keine Stunde mehr von feiner Seite. Sie begleitete den hohen Kranken nach den ver-fchiedenen Kurorten, richtete ihm die Kiffen zurecht, reichte ihm den erquickenden Trank, ein Buch, eine Zeitung, ein Blatt Papier und trstete ihn in traurigen Stunden. Mit dem grten Opfersinn harrte sie an seinem Schmerzeuslager aus bis zum letzten schwersten Augenblicke. Von solcher Liebe und Hiugebuug tief gerhrt, schrieb der stille Dulder wieder-holt auf einen Zettel: Wie foll ich dir das alles vergelten?" Ihr Schmerz der den Tod des geliebten Gemahls war nnbe-schieiblich. Die treue Liebe und das Glck ihrer Kinder und das Spenden von Wohltaten waren seitdem ihr Trost und ihre Freude. Vou allen Seiten wurde die so schwer heimgesuchte Kaiserin Friedrich", wie sie sich uach dem Tode ihres Gatten nannte, herzlich geliebt und hoch geehrt. Still und zurckgezogen verbrachte sie die letzten Jahre ihres Lebens fast ununterbrochen auf Schlo Friedrichshof bei Kronberg im Taunus, wo sie nach schweren Leiden am 5. August 1901 starb. Ihre letzte Ruhesttte saud sie an der Seite ihres Gemahls. vitter Abschnitt. König und Kaiser Wilhelm Ii. Seit dem 15. Juni 1888. Wahlspruch: Allweg guet Zollre." I. pie Jugendzeit. 1. Geburt. Kaiser Wilhelm Ii. wurde am 27. Januar 1859 im kronprinzlichen Schlosse zu Berlin als der lteste Sohn des Kaisers Friedrich Iii. und der Kaiserin Viktoria geboren. 101 Kanonenschsse verkndeten uach alter Sitte den Bewohnern der Hauptstadt das freudige Ereignis. Ganz besonders freute sich der Grovater, der damalige Prinzregent und uachmalige Kaiser Wilhelm I., der die Geburt des kleinen Prinzen. In grter Eile kam er in das kronprinzliche Palais, um den Neugeborenen zu sehen und die Eltern zu beglckwnschen. In der Tanfe erhielt unser Kaiser die Namen: Friedrich Milhelm, Viktor, 18*

7. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 262

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Das deutsche olk ehrte ihn durch die Wahl zum A b g e ordnet en, nitd die Gnade seines kniglichen Herrn berief den groen Kriegsmann zum Mitglieds des Herrenhauses. Im Parlamente sprach Moltke wenig; wenn er aber einmal in einer wichtigen Angelegenheit das Wort ergriff, Mottkc in Persaiffes von Anton v. Werner. dann lauschten alle mit gespannter Aufmerksamkeit den Ausfhrungen des groen Schweigers". Noch an seinem Todestage wohnte der pflichttreue Greis einer Sitzung im Reichstage bei. Im Jahre 1870 in den Grafen st and erhoben, 1871 znm General-feldm a^r schall ernannt, starb Moltke in einem Alter von mehr als 90

8. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 264

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
264 Die Kaiserin Augnsta. 1. Zugcnd. Sie Gemahlin Wilhelms I., bic cbte Kaiserin Angnstu stammte ans den, schonen Thringen. Slin 30. September 1811 wurdc L'/r rmc i T Bim ^"hzeitig sorgten die Eltern fr eine 9, Z ;! '"9'. aililter' eine Tochter des Kaisers von Rußland Nrimi? 9 b,E Schularbeiteu der Prinzessin. Die talentvolle L-3l V rv 3c'ite mti 3!e'su"8 kr Kunst und Wissenschaft, wesha b sie hierin auch tiefer ausgebildet wurde. Und wo htte sie wohl besser m die Wissenschaft und Kunst eingefhrt werden knnen als Zws f-T' 6efmtc Gelehrte, die vorzglichsten Dichter. -Malet und Knstler gerade damals eine liebe Heimsttte hatten? Der groe Dichter Goethe konnte spter der geistvollen und eifrigen Priuzessiu August das schone Zeuguis ausstellen, Sie kam, mitreden dem, si hat etwas gelernt." Mc sich Skngnsta unter Leitung bev Luis- Seidlcr, die eine 1.2 4 -"H zu Dresden. Mnchen und Rom erhalten ,3> 1,al b,e Frstin ibr ganzes Leben hindurch ein treues Stnbeufen bewahrt Noch im Jahre ,866 besuchte sie die 84jhrige Greisin emml und ""Erhielt sich mit ihr in der liebenswrdigsten Weise. Smnij" b^f,Ufit '""f16 at:g"f,n ""Studien hanptschtich unter Leitung M !m r ' > ' bec Kmpsitious,ehr so weit gesintert, dost fi'e Sjtllfifftuefe schreiben konnte; von ihr stammt z. <i bei Armeen,orsch 101. Auch zur Nchstenliebe und Gottesfurcht wurde die Prinzessin erzogen^ ,hre edle Mutter legte schon recht frh in das Herz ihrer Tochter den Grund zu ihrer fast beispiellosen Mildttigkeit. Die Worte welche der Hofprediger der jungen Prinzessin recht dringend ans fjen legte: ~ranen zu stillen. Wunden zu heilen, Kummer zu lindern ?Ltlr0r)e-rlinb 9rtfud)e wuschen zu machen." wurden die Richtschnur ihres Lebens. 2. Familienleben. Im Jahre 1826 lernte der Prinz Wilhelm von Preußen diese ausgezeichnete Frsteutochter kennen; er warb um ihre Hand und fhrte sie im Jahre 1829 als seine Gattin heim. Seinen Aufenthalt nahm das hohe Paar zuerst in Potsdam darauf m der schnen Rheinstadt Koblenz, welche der Frstin bald eine zweite Heimat wurde. Gott schenkte dem prinzlichen Paare zwei Kinder; am 18. Oktober 1831 wurde der sptere Kaiser Friedrich Iii. gebore,, und im Jahre 1838 Luise, die nochmalige Groherzogin von Baden.

9. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 265

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Der Erziehung ihrer Kinder gab sich die Mutter mit aller Liebe, aber auch mit der grten Pflichttreue hin. Sie besprach mit den Lehrern den Unterrichtsplan, berwachte gewissenhast den Unterricht und pflanzte i-n die jungen Herzen Gottesfurcht und Liebe zur leidenden Menschheit. Ihrem Gemahl war Angusta mit inniger Liebe zugetan; an Freud und Leid nahm sie innigen Anteil. Die Mitteilungen von den heldenmtigen Wassentaten im Kriege richtete der Kaiser zuerst au feine Gemahlin. Es war ihr auch das seltene Glck beschieden, an seiner Seite unter srendiger Beteiligung des deutschen Volkes die goldene Hochzeit seiern zu knnen. Bis zum letzten Atemzuge harrte Augusta am Sterbe-bette ihres Gemahls aus; seine erkaltende Hand ruhte in ihrer Rechten, und der letzte Blick aus seinen Augen galt der treuen Gefhrtin seines vielbewegten Lebens. Die Landesmutter. Seit dem Jahre 1850 hielt sich die Prinzessin Augusta mit ihrem hohen Gemahle, der Statthalter von Rheinland und Westfalen war, fast ununterbrochen in Koblenz ans. Zur Ver-schnernng der ihr liebgewordenen Rheinstadt schns die kuustsiunige Frstin die herrlichen Rheinanlagen mit ihren schattigen Gngen, Baum-gruppen, schnen Rasenpltzen und Denkmlern. Wo es galt, Bedrngten und Notleidenden zu helfen, da war die Knigin stets zur Stelle. Bei Koblenz rief sie den Kemper hos ins Leben, eine Grtnerlehrlingsanstalt fr arme Waisenkinder. Unablssig besuchte sie mit ihrer Tochter Luise Arme und Krauke, und in Koblenz ist wohl keine Strae und Gasse, die ihr Fu bei Ausbung von Liebeswerken nicht betreten htte. Whrend der siegreichen, aber blutigen Kriege hat Angusta als Laudesmutter das Hchste an Werken christlicher Nchstenliebe geleistet. Gleich zu Beginn des Krieges mit Dnemark trat unter ihrer Leitung der Verein zur Pflege verwundeter und erkrankter Krieger" in Wirksamkeit. Fnf Jahre spter setzte sich dieser Verein mit gleichen Vereinigungen in Verbindung, und so entstand der Verein vom roten Kreuze", der ein rotes Kreuz aus weiem Grunde als Abzeichen fhrt, und der ebensalls den Zweck versolgt, die Not und das Elend in Kriegsjahren nach Mglichkeit zu lindern. Im Jahre 1866 bildete sich der Vaterlndische Fr an en verein", eine Vereinigung von Frauen aus allen Stnden und Gegenden des Deutschen Reiches. Im Kriege sorgt auch dieser Verein fr die Soldaten und deren Angehrige; in Friedenszeiten spendet er bei Feuersbrnsten, berschwemmungen, Hungersnot und ansteckenden Krankheiten den Un-glcklichen nach Mglichkeit Hilfe, zugleich aber trgt er auch fr die christliche Erziehung der Kinder Sorge.

10. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 266

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Unvergessen bleibt die Wirksamkeit der Knigin während des blutigen Krieges mit Frankreich, in welchem sich gegen 25000 Menschen unter ihrer hohen Fhrerin an der freiwilligen Krankenpflege beteiligten. Die Kaiserin leitete selber die groartige Ttigkeit dieses Heeres von Barmherzigen, sie berwachte die schon bestehenden Lazarette und lie neue einrichten, sie sorgte fr eine gleichmige Verteilung der Krankenpfleger, der Geschenke an Krieger und Verwundete. In Frankreich waren allein 42 Lazarette eingerichtet. Bei Berlin auf dem Kreuzberge lagen 50 Baracken voll von verwundeten und kranken Soldaten. Am Weihnachtstage 1870 ging die Knigin hier von einem Bette zum anderen, reichte jedem Kranken ein kleines Geschenk und hatte fr jeden ein mildes, trstendes Wort. Das grte Lob fr all dies liebende Wirken spendete der hohen Krankenpflegerin kein anderer, als ihr kaiserlicher Gemahl: Wenn ich auch nicht so weit gehen kann, wie die Kaiserin, welche am liebsten jeden verwundeten Soldaten in ein Himmelbett gelegt haben mchte, so habe ich doch das feste Vertrauen, da im Falle eines neuen Krieges sich vieles namentlich fr die verwundeten Krieger gnstiger gestalten wird." In dem von dieser menschenfreundlichen Frstin gestifteten Kaiserin-Augusta-Hospital" sollten Kranke eine liebevolle Pflegesttte finden lind Krankenpflegerinnen fr ihren schweren Beruf ausgebildet werden. Fr Volkskchen. Suppeu- und Rettung sauft alten hatte die besorgte Landesmutter stets eine offene Hand, so da von ihrer Liebes-ttigkeit gerhmt werden kann: Nie ist eine Fehlbitte fr die Not ein-zeluer. wie fr die Bedrfnisse wohlttiger Anstalten an die Kaiserin Augusta gerichtet worden; sie hat nicht blo gegeben, sie hat nach bester berlegung Hilfe zu fchaffen gesucht." Dienstboten, die ihrer Herrschaft lange treu gedient hatten, schenkte sie ein goldenes Kreuz, Frauen, die sich in der Ausbung der Werke der Nchstenliebe groe Verdienste er-worben hatten, lie sie mit dem Luiseuordeu schmcken. Fr die weibliche Jugend stiftete die Kaiserin die Erziehung s-anstalt fr verwahrloste Kinder" und in Berlin die Augusta-Schule", die mit einem Lehrerinnenseminar verbunden ist. Knstler und Gelehrte sah die hochgebildete Frau gern bei. sich. Aber auch dem Handwerkerstande widmete sie ihre besondere Aufmerfamkeit; fo half sie dem Gesellenvater" Kolping bei seinem segensreichen Werke der Grndung von Gesellenvereinen; zur Untersttzung braver Hand-Werkerfamilien grndete sie in Koblenz eine Handwerkerstiftung. Als Augusta dem Prinzen Wilhelm die Hand zum Ehebunde reichte, ahnte sie nicht, da ihr an der Seite ihres Gemahls ein Leben, reich an Ehren und Wrden, zuteil werden sollte. Im Jahre 1861 wurde sie mit dem kniglichen Diadem geschmckt, im Jahre 1871 begrte sie das geeinte Deutschland als seine erste Kaiserin. Nach den glcklichen Feldzgen galt auch ihr der Jubelruf des deutschen Volkes, und bei der
   bis 10 von 835 weiter»  »»
835 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 835 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 6
1 10
2 8
3 23
4 27
5 160
6 4
7 40
8 3
9 12
10 223
11 35
12 67
13 0
14 23
15 2
16 39
17 3
18 1
19 2
20 34
21 3
22 5
23 19
24 7
25 10
26 10
27 30
28 22
29 6
30 11
31 82
32 0
33 365
34 22
35 3
36 20
37 464
38 7
39 29
40 0
41 7
42 25
43 71
44 0
45 102
46 34
47 78
48 4
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 329
1 1354
2 596
3 619
4 761
5 113
6 235
7 515
8 829
9 2653
10 117
11 288
12 321
13 920
14 586
15 486
16 1749
17 4929
18 114
19 716
20 790
21 937
22 589
23 2282
24 234
25 839
26 652
27 156
28 706
29 545
30 147
31 827
32 288
33 200
34 367
35 486
36 445
37 492
38 724
39 835
40 241
41 989
42 528
43 1234
44 290
45 1000
46 309
47 265
48 265
49 282
50 257
51 346
52 697
53 302
54 487
55 1094
56 740
57 238
58 311
59 552
60 507
61 227
62 204
63 675
64 449
65 786
66 217
67 543
68 940
69 600
70 376
71 1758
72 690
73 256
74 550
75 573
76 944
77 1832
78 332
79 308
80 163
81 241
82 1071
83 733
84 338
85 610
86 595
87 840
88 564
89 534
90 352
91 640
92 3264
93 150
94 1185
95 422
96 719
97 261
98 2599
99 100

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 6
1 7
2 38
3 14
4 7
5 18
6 7
7 7
8 0
9 14
10 4
11 0
12 18
13 9
14 1
15 9
16 24
17 4
18 5
19 8
20 2
21 2
22 11
23 2
24 3
25 11
26 17
27 6
28 3
29 7
30 4
31 2
32 1
33 166
34 5
35 10
36 1
37 6
38 1
39 24
40 11
41 10
42 12
43 82
44 8
45 4
46 10
47 3
48 7
49 51
50 59
51 104
52 9
53 2
54 16
55 9
56 3
57 0
58 17
59 231
60 5
61 118
62 21
63 7
64 78
65 62
66 3
67 5
68 1
69 0
70 0
71 2
72 27
73 46
74 11
75 11
76 2
77 10
78 0
79 8
80 6
81 212
82 7
83 1
84 1
85 33
86 1
87 1
88 5
89 6
90 0
91 16
92 0
93 0
94 1
95 0
96 2
97 8
98 4
99 2
100 195
101 0
102 63
103 14
104 8
105 3
106 31
107 0
108 4
109 2
110 15
111 188
112 12
113 3
114 15
115 7
116 161
117 1
118 11
119 0
120 11
121 25
122 0
123 20
124 12
125 22
126 1
127 15
128 6
129 9
130 1
131 31
132 10
133 5
134 0
135 0
136 48
137 1
138 3
139 0
140 4
141 2
142 4
143 84
144 4
145 8
146 12
147 4
148 8
149 0
150 24
151 21
152 54
153 0
154 19
155 31
156 27
157 31
158 8
159 4
160 0
161 10
162 20
163 8
164 1
165 14
166 69
167 7
168 6
169 19
170 5
171 11
172 10
173 31
174 0
175 66
176 9
177 53
178 0
179 26
180 1
181 17
182 18
183 73
184 6
185 1
186 3
187 3
188 2
189 21
190 15
191 24
192 4
193 2
194 15
195 8
196 101
197 8
198 2
199 3